F: BZF während oder nach der Ausbildung?

Forum - Pilotenausbildung (SPL)
  • onkelmuetze schrieb:
    das BZF dann nicht als völlige Unbekannte auftritt. Wenn du erst einmal ein bisschen unterwegs warst und sich dein Verständnis dafür was und wie da gesprochen wird geschult hat,
    Die Phrasen kennenzulernen ist das Eine. Für mich war mindestens ebenso wichtig, wie die gößeren kontrollierten Plätze organisiert sind, wie der Airliner-Verkehr organisiert ist und wie man sich einfügt ohne Chaos zu produzieren. Dieses Wissen wird leider in der UL-Schulung nicht vermittelt.

    Schlimmer noch: in meiner ersten SPL-Ausbildung (Gyrocopter) "warnte" der Fluglehrer sogar vor dem BZF. Das wäre "sehr kompliziert" und man müsste "ein dickes Buch auswendig lernen, was gottseidank den UL-Fliegern erspart bliebe".

    Auch das gibt`s. Hoffentlich nicht allzu oft.

    Also, zu wirklich sicherem Fliegen gehört mindestens das BZF 2

    Gerd

  • edhs schrieb:
    Das wäre "sehr kompliziert" und man müsste "ein dickes Buch auswendig lernen, was gottseidank den UL-Fliegern erspart bliebe".
    Das sind so Sprüche weswegen die UL-Szene teils einen so schlechten Ruf hat ...

    Wenn ich gefragt wurde, habe ich immer geraten den BZF1 vor der praktischen Ausbildung zu machen. Zwei, ich finde wichtige Gründe:

    - beim BZF1 beschäftigt man sich mit Flugverfahren auf eine sehr einfache Weise, wir alle fliegen faktisch in einem Luftraum und ich bin der Meinung dass das auch so bleiben sollte. Theorie und Praxis beim BZF arbeiten einen langsam an die Arbeitsweise heran die zu der relativ guten Sicherheit in der Luft geführt hat. BZF1 weil ich der Meinung bin die beste Lösung ist es wenn wir alle beim Fliegen exakt eine Sprache benutzen und in der Luftfahrt ist das Englisch - auch wenn wir nur Luftsportgeräte bedienen.

    - wenn man dann in der praktischen Ausbildung ist, hat man genügend Gehirnkapazität belastet mit dem Lernen des Fliegen an sich. Ich meine darauf sollte man sich konzentrieren. Gleichzeitig ist man in der eigentlich übermässig worthaften Kommunikation des Luftverkehrs und die sollte zu dem Zeitpunkt schon den Lernschmerzgipfel überschritten haben - Funken muss im besten Fall schon überwiegend aus dem Bauch funktionieren.

    Ich schau dann manchmal auch zu unseren größeren Brüder:innen*esse**en vom PPL rüber und finde die praktische Kompromisslösung der Flugschulen, BZF muss vor Soloflug vorliegen, eine relativ faire Lösung. Wer jetzt einwirft man müsse ja gar nicht funken, der möge sich aus den Diskussionen Autopilot, Grenzüberschreitendes Fliegen, IFR im UL & Co heraus halten ;-).

  • Frankie schrieb:
    in der Luftfahrt ist das Englisch
    Deine Argumente kann ich nachvollziehen, aber dennoch würde ich das nicht allen zwangs-vorschreiben. Es besteht durchaus ein Unterschied, was man vorhat. Was du zum Teil schon mit grenzübergreifenden Flügen anschneidest. Ich finde es nicht fair von ALLEN Funken auf Englisch zu verlangen, weil es für viele sprachlich ein großes Problem darstellt - vor allem die ältere GEneration. Klar, die paar Phrasen kann man auswendig lernen, aber falls es dann etwas unplanmäßiges gibt, geht das Spielchen los. Und für "mal eben kurz" ein paar Platzrunden, oder um den Kirchtum herum ist es aus meiner Sicht auch gar nicht nötig.

    Was spricht denn dagegen, dass in Deutschland auch Deutsch gefunkt wird. Wer auf Radar gehen will, bitteschön, die Leute lernen dann von sich auch entsprechend Englisch und Funken.

  • In Deutschland deutsch funken ist Quatsch mit Sosse. Die Luftfahrt ist international.

    - Englisch ist mittlerweile sowas wie allgemein Wissen, auch meine Ü70 Eltern können das grundlegende 

    - Englisch funken sind auch wenns "kompliziert" wird standard Phrasen, immer KISS (keep it simple stupid) halten, Grammatik ist dafür nicht erforderlich und eine falsche Ausssprache/Betonung macht nichts das können die nativ speaker in ihren Dialekten auch nicht besser

    - Englisch funken können bedeutet auch zu verstehen was andere nicht deutsche wollen oder machen und das ist denke ich nicht nur auf den Inseln zur Urlaubszeit ein sinnvoller skill den man sich aneignen sollte

    - BZF 1 und Language-Proficiency lvl 4 - 6 sind zwei Paar Schuhe, das erste sollte meines Erachten jeder lernen, das zweite ist zwar theoretisch erforderlich um erstes auszuüben sagt aber nicht unbedingt aus das man dadurch besser Englisch funken kann

  • nibbler schrieb:
    Klar, die paar Phrasen kann man auswendig lernen, aber falls es dann etwas unplanmäßiges gibt, geht das Spielchen los. Und für "mal eben kurz" ein paar Platzrunden, oder um den Kirchtum herum ist es aus meiner Sicht auch gar nicht nötig.
    Ja, habe ich gestern noch so ein paar gehört...

    ich frage mich immer, ob die Leute die mit dem UL auf irgendwelchen kleinen Flugplätzen englisch reden, auch ein weisses Hemd mit vier Streifen tragen.

    Bei den Cessnafahrern gibts die ja...

  • Steffen_E schrieb:
    ich frage mich immer, ob die Leute die mit dem UL auf irgendwelchen kleinen Flugplätzen englisch reden, auch ein weisses Hemd mit vier Streifen tragen.
    Das ist dann auch "bad airmenship" - zeigt ja, dass man sich schlecht vorbereitet hat, zumindest wenn in der AIP klar nur "de" steht.

    Spannend wird das Thema, wenn man einen Platz der en/de in der AIP stehen hat anfliegt, und im Funk grad jemand mit Englisch unterwegs ist, aber auch jemand anderes mit Deutsch.

    Ich tendiere dann dazu aus Sicherheitsgründen ins Englische zu wechseln, da die Chance dass mich beide verstehen größer ist - der Englisch sprechende Pilot könnte ja durchaus der deutschen Sprache nicht mächtig sein, was evtl. noch durch ein nicht deutsches Kennzeichen unterstützt wird. Das ist umgekehrt natürlich auch der Fall, aber die Wahrscheinlichkeit ist größer...

  • onkelmuetze schrieb:
    zumindest wenn in der AIP klar nur "de" steht.
    hat keiner gesagt, dass da nur de steht...
    onkelmuetze schrieb:
    Ich tendiere dann dazu aus Sicherheitsgründen ins Englische zu wechseln, da die Chance dass mich beide verstehen größer ist - der Englisch sprechende Pilot könnte ja durchaus der deutschen Sprache nicht mächtig sein,
    Nun, das passiert ja höchstens auf FIS oder in C/D. Und da interessiert es eher nicht, ob die Flieger ihre gegenseitigen Sprüche verstehen...

    Und wer auf einem Platz ohne CTR englisch redet, s.o. ...

    ich finde übrigens ein wenig mischen nicht schlimm, auch wenn es formal nicht richtig ist.

    "Backtaxi zwosieben" oder "Backtrack zwosieben" geht halt schneller als "Rolle zurück auf Landebahn zwosieben"

  • Nun, das passiert ja höchstens auf FIS oder in C/D. Und da interessiert es eher nicht, ob die Flieger ihre gegenseitigen Sprüche verstehen...

    Will uns @Steffen_E gerade sagen er hat bisher weniger Flugplätze gesehen als @onkelmütze? Es gibt auch > 20 IFR anfliegbare Plätze die nur eine RMZ haben wo (hin und wieder englisch) gesprochen wird. Auch dort wo viel Tourismus ist wird an der Pflasterpiste auch Englisch gesprochen. 

  • Ich hab es selbst schon häufiger erlebt, sei es z.B. in Nordhorn-Lingen, Damme, Bielefeld,... um nur ein paar der Plätze zu nennen die ich häufiger anfliege... und da ist nix mit IFR/RMZ/etc...

  • ändert nix daran, dass es ziemlich albern ist englisch zu reden, weil vielleicht jemand anders dort englisch reden könnte und damit die auszuschliessen, die kein Englisch können.

    Und in Lingen habe ich bei der Meisterschaft wohl eher keinen einzigen englisch sprechen hören.

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